Effiziente Automatisierung für die eMobility-Industrie Automation

Das Schwabenland ist bekannt für seine Sparsamkeit mit Lob – doch wenn es um ein erfolgreiches Projekt geht, sagen wenige Worte oft viel. „SCHILLER hat geliefert“, so lautete die erfreuliche Nachricht des Einkaufs an unseren Vertriebsingenieur im Dezember 2024. Nachfolgend berichten wir über das erfolgreiche Projekt „Automatisierungsanlage zur Herstellung von Powermodul-Einheiten für die eMobility-Industrie“.

Von der Idee zur vorzeitigen Lieferung

Das Projekt startete im Februar 2024 und sollte ursprünglich in Kalenderwoche 05/2025 abgeschlossen werden. Der Wunsch unseres Kunden, vorzeitig in die Musterteil-Produktion am finalen Produktionsort einzutreten, führte dazu, dass zwei von drei Maschinen bereits in der 50. Kalenderwoche 2024 ausgeliefert wurden. Wie war das möglich? Antwort: Ingenieurskunst und ein innovativer Ansatz zur digitalen Transformation.

Erfolgsfaktor virtuelle Inbetriebnahme

In einer Welt, in der Zeit Geld ist, setzen wir auf technologische Innovation, um die Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen. Wir erschufen einen digitalen Zwilling der Anlage, dieser ermöglichte uns eine umfassende virtuelle Inbetriebnahme der Software - lange vor der physischen Montage. In Phase eins wurde der digitale Zwilling mit einer simulierten SPS gekoppelt, um das SPS-Programm ausgiebig zu testen. Anschließend erfolgte die Integration der physisch verfügbaren SPS, die in der finalen Anlagenkonfiguration implementiert wurde, sowie Anbindung und Remote-Einrichtung des Kunden-MES-Systems. Die umfassenden Vorarbeiten führten dazu, dass der gesamte SPS-Ablauf im Vorfeld gegen den digitalen Zwilling getestet werden konnte, wodurch sich die eigentliche Inbetriebnahme mit einer hervorragend vorbereiteten Software durchführen ließ. Der Prozess der Inbetriebnahme wurde dadurch signifikant verkürzt.

Erfolgreiche Fehlerprävention und Kostenersparnis

Durch die Simulation im virtuellen Raum konnten wir potenzielle Fehlerquellen wie Kollisionen, fehlerhafte Montagedetails und Unstimmigkeiten im Schaltplan bereits vorab erkennen und beheben. Dadurch wurden zeitintensive Nacharbeiten, die häufig mit physischen Installationen verbunden sind, vermieden. Auch softwareseitige Herausforderungen ließen sich frühzeitig im Zusammenspiel mit dem digitalen Zwilling identifizieren und lösen. Mittels VR-Brille konnte die Anlage immersiv erlebt und die Ergonomie vorab beurteilt werden, was spätere physische Anpassungen überflüssig machte und eine optimierte Nutzererfahrung garantierte.

Stationen der Anlage

Die in KW 50/2024 ausgelieferten Maschinen beinhalten innovative Handlingsysteme zur Zuführung von Blister-Stapeln mit Trolleys, die eine hohe Flexibilität bieten. Beide Maschinen verfügen über dynamisch konfigurierbare Ein-/Ausgabeschächte und Blister-Schnellwechselsysteme, die für kurze Wechselzeiten sorgen. Das Trolley-Handling ermöglicht eine Autonomie von über zwei Stunden, die je nach Blister-Konfiguration weiter verlängerbar ist. Zudem sind die Montagestationen vollautomatisch und ausgestattet u.a. mit Portalroboter, Transportband-Systemen, Bauteilwendeeinheiten und NIO & SPC-Ablagen inklusive MES-Anbindung.

Ein Plasmareinigungsprozess, der durch eine dynamisch programmierbare Bahnvorgabe produktabhängig angesteuert wird, bildet den Kernprozess der ersten Station. Die zweite Station integriert zusätzlich einen Druckprozess für Kundenlabel und ein intelligentes Kamerasystem zur Qualitätssicherung der Label. Beide Maschinen wurden erfolgreich den Abnahmekriterien unterzogen und erhielten einen Fertigstellungsgrad von über 95 %. Im März 2025 lieferte Schiller die dritte Station aus, die einen Laser-Schweißprozess mit nachgelagerter, hochauflösender AOI zur Qualitätssicherung der Schweißnähte umfasst.

Zukunftsweisende Perspektiven

Um die Musterteilproduktion zu beschleunigen und die Auftragsgewinnung beim Endkunden zu unterstützen, erfolgte die vorzeitige Lieferung auf Kundenwunsch. Nach erfolgreicher Markteinführung unseres Kunden stehen weitere Nachbauprojekte in Aussicht.

Herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, deren herausragende Arbeit und Engagement diesen Erfolg ermöglicht haben. Wir sind stolz auf unser starkes Team und blicken gespannt kommenden Herausforderungen im modernen Maschinenbau entgegen!

Diesen Beitrag teilen